28. JUNI 2022

Schlafapnoe erkennen und behandeln

Schlafapnoe

Bist du von einer Schlafapnoe betroffen, leidet nicht nur deine Schlafqualität: Die Schlafstörung, bei der es während der Nachtruhe zu charakteristischen Atemaussetzern kommt, sorgt sicher auch bei deinen Liebsten für Schreckmomente. Langfristig schaden die Atemaussetzer deiner Gesundheit und schränken dich in deiner Lebensqualität ein. Mit unseren Tipps kannst du eine Schlafapnoe erkennen, um in Zukunft wieder volle Erholung in deinem Schlafparadies zu tanken.

 

Was versteht man unter Schlafapnoe?

Schlafapnoe ist eine der Schlafstörungen, die nicht nur die schlafende Person beeinträchtigt, sondern häufig auch den Angehörigen Sorge bereitet. Eben noch war ein gleichmässiges Atmen zu hören und plötzlich wird es still – da kann einem schnell mulmig werden. Wörtlich übersetzt bedeutet Schlafapnoe „Atemstillstand im Schlaf“, und genau das zeichnet die Krankheit aus: die Atemwege der Betroffenen sind derart verengt, dass es bei ihnen zu einer Verringerung der Atmung bis hin zu Atemaussetzern kommt. 

Die für eine Schlafapnoe charakteristischen Atempausen können bis zu mehreren Minuten andauern und bis zu mehrere hundert Mal pro Nacht auftreten. Da die Sauerstoffkonzentration im Blut aufgrund des gestörten Atmens absinkt, werden die Organe nicht mehr ausreichend versorgt. Die Folge: das Gehirn schlägt Alarm, was sich in immer wiederkehrenden Weckreaktionen äussert. Diese fragmentieren den Schlaf und stören den Schlafzyklus – ein erholsames Schlaferlebnis sieht anders aus! 

Wie äussert sich eine Schlafapnoe?

Das Problem an einer Schlafapnoe ist, dass Betroffene sich ihrer Krankheit oft lange nicht bewusst sind. Gerade, wenn du Einzelschläfer bist, bekommst du von deinen nächtlichen Atemaussetzern häufig nichts mit. Dies liegt daran, dass die Weckreaktion unterbewusst abläuft. Anhand einiger Symptome kannst du jedoch auf eine Schlafapnoe schließen. Ein erstes Anzeichen ist beispielsweise eine starke Tagesmüdigkeit. Durch den unterbrochenen Schlafrhythmus fühlst du dich morgens nach dem Aufstehen nicht fit und erfrischt, sondern könntest erst einmal eine Runde weiterschlafen. Häufig führt diese große Müdigkeit zu Verwirrung, da objektiv kein Schlafmangel besteht, wenn du beispielsweise davon überzeugt bist, auf deine 8 Stunden Schlaf pro Nacht zu kommen.  

Weitere Anzeichen, an denen du eine Schlafapnoe erkennen kannst, sind Konzentrationsprobleme. Auf der Arbeit kannst du dich nur schwer konzentrieren und deine Leistungsfähigkeit sinkt ab. Eventuell stellst du auch verstärkt  Kopfschmerzen bei dir fest. Schnarchen ist ein weiteres Symptom. Wenn sich dein Bettpartner oder deine Bettnachbarin plötzlich verstärkt über dein lautes Schnarchen beschwert, könnte dahinter eine Schlafapnoe stecken.

Schlafapnoe

Wer ist von einer Schlafapnoe betroffen?

Was viele nicht wissen: eine Schlafapnoe äussert sich bei Frauen und Männern unterschiedlich. Da Männer häufiger von der Schlafstörung betroffen sind, ist das Leitbild der Krankheit von ihren Symptomen geprägt. Die typische Risikogruppe für eine Schlafapnoe sind übergewichtige Männer mittleren Alters. Durch Symptome wie lautes, unregelmässiges Schnarchen und nächtliche Atempausen kann die Krankheit bei ihnen leichter diagnostiziert werden. 

Bei Frauen sind die Symptome einer Schlafapnoe dagegen weniger spezifisch, weshalb die Schlafstörung bei ihnen oftmals gar nicht als solche erkannt wird. Körperliche Symptome wie Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen führen die Mediziner in die Irre. Auch mentale Probleme wie Stimmungsschwankungen und Depressionen können bei Frauen hinter einer Schlafapnoe stecken. Die typischen Atemaussetzer und das charakteristische Schnarchen dagegen lassen sich bei betroffenen Patientinnen weniger häufig beobachten, sodass es seltener zu einer richtigen Diagnose kommt. Übergewichtigen Frauen weisen während einer Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für eine Schlafapnoe auf. Die Menopause ist ebenfalls ein Risikofaktor und kann die Entstehung einer Schlafapnoe begünstigen. 

Ist Schlafapnoe gefährlich?

Wenn deine bessere Hälfte dich auf nächtliche Atemaussetzer hinweist oder du an dir selbst Anzeichen für eine Schlafapnoe bemerkst, fragst du dich sicherlich, ob diese Schlafstörung gefährlich ist. Tatsächlich hat eine unbehandelte Schlafapnoe langfristig gravierende Konsequenzen für deine Gesundheit. Sie erhöht dein Risiko, an folgenden Krankheiten zu erkranken: 

  • Depressionen 

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinsuffizienz und Herzinfarkt 

  • Schlaganfall 

  • Bluthochdruck 

  • Diabetes  

Viele Zivilisationskrankheiten können einen Zusammenhang mit einer Schlafapnoe haben. So leidet etwa ein Drittel aller Patienten mit Bluthochdruck gleichzeitig an einer Schlafapnoe, bei Diabetikern ist es sogar knapp die Hälfte. Grund genug, schnell etwas gegen deine Schlafstörung zu tun, bevor sie nicht nur deine Schlafqualität, sondern auch deine Gesundheit zerstört. 

Schlafapnoe behandeln

Wie kann man eine Schlafapnoe behandeln?

Grundsätzlich lässt sich eine Schlafapnoe gut behandeln. Je früher du zum Arzt gehst und eine Diagnose erhältst, desto schneller kann dir geholfen werden. Die Behandlung deiner Schlafstörung verbessert nicht nur dein Schlaferlebnis, sondern schenkt dir langfristig mehr Lebensqualität. Auch deine Liebsten erschrecken nicht länger, wenn deine Atmung im Schlaf unregelmässig wird oder sogar ganz aussetzt.

Für eine Schlafapnoe stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Auswahl: 

  • nächtliche Atmungsunterstützung 

  • ein chirurgischer Eingriff 

  • spezielle Hilfsmittel 

Goldstandard der Behandlung ist die sogenannte CPAP-Therapie. Dabei trägst du nachts eine Maske über der Nase bzw. dem Mund. Das CPAP-Gerät versorgt dich über die Maske mit einem gleichmässigen Luftstrom bei gleichbleibendem Druck. Dadurch bleiben deine oberen Atemwege offen, was die Anzahl deiner Apnoen und Weckreaktionen reduziert.  Wenn diese nicht länger deinen Schlaf stören können, bekommst du wieder mehr Erholung, was sich schnell in einer verbesserten Stimmung und Konzentrationsfähigkeit sowie mehr Energie tagsüber bemerkbar macht. Welche Behandlung für dich geeignet ist, solltest du immer mit einem Arzt abklären.

 

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